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über den Kreuzbund

Der Kreuzbund - Was ist das eigentlich?

Am 23. Februar 1896 gründete Pfarrer Josef Neumann in der Nähe des Aachener Doms den „Katholischen Verein gegen Missbrauch geistiger Getränke“, 1899 in „Katholisches Kreuzbündnis“ umbenannt. Die eigene familiäre Betroffenheit lag der Gründung des Vereins zu Grunde. Im Laufe der Geschichte erhielt der Verein aus diversen Gründen neue Namen. „Verein abstinenter Katholiken“, „Kreuzbündnis-Verein abstinenter Katholiken“. 2004 wurde der jetzige Name: „Kreuzbund e.V. – Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige“ auf der Delegiertenversammlung beschlossen.
1917 schloss der Kreuzbund sich als Fachverband dem Deutschen Caritasverband an und 1968 wurde Alkoholismus als behandlungsbedürftige unverschuldete Erkrankung anerkannt.
Der Kreuzbund ist eine Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke und Angehörige. Ausgehend vom Auftrag, den sich der Kreuzbund in seiner Satzung und im Leitbild gegeben hat, besteht die Hauptaufgabe der Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft darin, den suchtkranken Menschen und deren Angehörigen im Rahmen der Gruppenarbeit zu helfen. Selbsthilfe beruht auf Gegenseitigkeit.
Das bedeutet, jeder hilft jedem ressourcen- bzw. problemorientiert durch eine Palette von persönlich erlebten Beispielen, die in das Gruppenleben einfließen.„Im Dialog mit der Gruppe entdeckt das Kreuzbundmitglied seine Fähigkeit zur Selbsthilfe. Auf der Grundlage des Gedankens, ein Stück Lebensweg gemeinsam zu gehen, versteht sich der Kreuzbund auch als Helfergemeinschaft nach den Grundsätzen der christlichen Nächstenliebe....

Alle Bemühungen der Gemeinschaft verfolgen das Ziel der „Abstinenz für die Abhängigkeitserkrankten sowie „Zufriedenheit und Entfaltung der Persönlichkeit“ für alle Mitglieder.Selbsthilfe steht der Fremdhilfe, die in Beratungsstellen und Therapien angeboten wird gegenüber. „Ich helfe mir selber“ steht im Vordergrund. Gemeinsam mit Menschen, die die gleichen Erfahrungen, Enttäuschungen und endlosen Kämpfe hinter sich haben, trifft man sich, um auf der Grundlage dieser persönlichen „Geschichten“ abstinent zu werden oder seine gewonnene Abstinenz zu erhalten. Dieses gilt auch für Angehörige, die im Austausch mit anderen Angehörigen „ihre“ Geschichte bearbeiten. Selbsthilfe bedeutet immer ein Zusammenschluss von Menschen mit gleichen Erkrankung oder Problemlage.

Die Selbsthilfearbeit ist Gruppenarbeit. In vielen Gemeinden haben sich seit Jahren Gruppen zusammengefunden, um in wöchentlichen Gruppentreffen über die aktuelle Situation der Teilnehmer zu reden. Die Teilnehmerzahl sollte überschaubar sein. Jede Gruppe hat einen Gruppensprecher, der für die Organisation der Gruppe und die Zusammenarbeit mit dem Vorstand verantwortlich ist. Jede Gruppe benötigt Regeln.

Daher gibt es auch für Kreuzbundgruppen einige Regeln zu beachten. Kreuzbundgruppen sind offen für jeden, der Hilfe in Bezug auf eine Abhängigkeitserkrankung benötigt, egal ob Betroffene/r, Angehörige/r oder Freund/in. Kreuzbundgruppen sind offen für jeden, egal welchen Geschlechts, Alters, Religion, Nationalität oder ethnischer Herkunft. Alles was in der Gruppe besprochen wird, bleibt in der Gruppe. Jeder spricht von sich. Rückmeldungen und Diskussionen sind gewünscht.